Es muss 1973 oder 1974 gewesen sein, als ich Urszula ich auf einem Pleinair in Golub-Dobrzyn kennenlernte, wo ich mit zwei anderen deutschen und etwa 15 polnischen Künstlern zwei oder drei Wochen zeichnete und malte und gemeinsam auf der dortigen alten Burg lebte.
Die schöne, junge Kollegin nahm mich mit ihrer unvergleichlichen Ausstrahlung sofort gefangen. Wir wurden schnell Freunde, obwohl keiner die Sprache des Anderen sprach. Mühsam verständigten wir uns auf russisch, wenn wir über uns und unsere Arbeiten sprachen. Dabei waren meine Russischkenntnisse eher mager. Glücklicherweise braucht in der Kunst nur wenige Worte. Ich schaute ihr beim Malen über die Schulter und sie mir.
Später schrieben wir uns gelegentlich Brief, schickten uns Kataloge von Ausstellungen und ich konnte so ihren künstlerischen Weg verfolgen.
Für mich sind es vor allem die Zeichnungen, in denen mich ihr Wesen, ihre Phantasie, ihre besondere Aura direkt berührt. Da finde ich die Urszula wieder, die ich vor vielen Jahren kennenlernen durfte.
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